Schneewittchen lief, solange nur die Füße noch fort konnten, bis es bald Abend ward. Da sah es ein kleines Häuschen und ging hinein.

In dem Häuschen war alles klein, aber so zierlich und reinlich, dass es nicht zu sagen ist. Da stand ein weißgedecktes Tischlein mit sieben kleinen Tellern, jedes Tellerlein mit seinem Löffelchen, und sieben Messerchen und Gäbelchen und sieben Becherchen. An der Wand waren sieben Bettlein nebeneinander aufgestellt und schneeweiße Laken darüber gedeckt. Schneewittchen, weil es so hungrig und durstig war, aß von jedem Tellerchen ein wenig Gemüse und Brot und trank aus jedem Becherchen einen Tropfen Wein; denn sie wollte nicht einem allein alles wegnehmen. Hernach, weil es so müde war, legte es sich in ein Bettchen, aber keins passte; das eine war zu lang, das andere zu kurz, bis endlich das siebente recht war. Und darin blieb Schneewittchen liegen, befahl sich Gott und schlief ein.

  

 

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